Jugendhilfe

"Durch eine authentische und wertschätzende Haltung schaffen wir für unsere Betreuten eine Realität light zur Vorbereitung auf ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben."

SBW-Team

 

Unser Sozialpädagogisch Betreutes Wohnen (SBW)

Junge Menschen benötigen ein Zuhause, auf das sie sich verlassen können. Ein Zuhause, in dem die persönliche Entfaltung und Entwicklung geschützt, gefördert und strukturiert wird. Besonders dann, wenn das Leben von Problemen bestimmt wird, wie körperliche oder sexuelle Gewalt, familiäre Konflikte, Vernachlässigung, Verhaltensauffälligkeiten, Schul- und Leistungsverweigerung und anderen Themen. In unseren Wohngemeinschaften und Einzelappartements können wir derzeit 40 Jugendliche, Heranwachsende und junge Erwachsene mit unterschiedlichsten Lebensläufen betreuen. Durch ein breitgefächertes Betreuungs- und Freizeitangebot begleiten wir unsere Klient*innen zuverlässig in ihrer aktuellen Lebenslage. Dabei gehen wir individuell auf die Bedürfnisse von jungen Frauen, Männern und diversen Geschlechtern ein. Während der Betreuung achten wir auf die Stärkung des Selbstwertes. Wir erarbeiten eine gesunde Beziehungsfähigkeit und fördern jeden nach seinen Möglichkeiten. Wir motivieren zur Eigenverantwortung, zu einer eigenständigen Lebensführung, fördern und strukturieren das Lebensumfeld - und das bis hin zur Selbständigkeit.

Zielgruppe und Aufnahmealter

In unser Betreutes Wohnen nehmen wir junge Menschen im Alter von 16 bis 21 Jahren auf. Im Einzelfall können die Hilfen nach §13 Abs. 3 bis zur Vollendung des 27. Lebensjahres fortgeführt werden. Wir kümmern uns um Jugendliche, Heranwachsende und junge Erwachsene, die aufgrund familiärer Hintergründe entweder nicht zuhause wohnen können oder noch Unterstützung für ein eigenständiges Leben und Wohnen benötigen. Die Gründe für eine Aufnahme reichen von emotionaler oder physischer Vernachlässigung, körperlicher oder sexueller Gewalterfahrungen bis hin zu Verhaltensauffälligkeiten, Schul- und Leistungsverweigerung, Suchtverhalten, Beziehungsauffälligkeiten und individuelle familiäre Konflikte. Ebenso können bei einer Aufnahme in unser Betreutes Wohnen ein abweichendes Sozialverhalten, Rückzugstendenzen bzw. Isolation eine wichtige Rolle spielen.

Der Aufnahmeprozess

Um in unser betreutes Wohnen aufgenommen werden zu können, sind mehrere Aufnahmeschritte zu durchlaufen. Den Anfang bildet ein unverbindliches "Infogespräch". Darauf folgt das Erstgespräch mit unserer Teamleitung und der/dem zukünftigen Bezugsbetreuer*in. In diesem wird eine erste Anamnese erstellt. Bei Zusage aller Beteiligten erfolgt das Zweitgespräch mit der/dem Bezugsbetreuer*in zur organisatorischen Abklärung des Einzugs. Bei unseren Jugendlichen, Heranwachsenden und jungen Erwachsenen setzen wir eine Bereitschaft zur Kooperation mit unseren Betreuer*innen voraus. Dies beinhaltet eine erkennbare Motivation für eine Auseinandersetzung mit sich selbst. Zusätzlich werden Schritte zu einer schulisch/beruflichen Perspektive entwickelt.

Ausschlusskriterien

In unsere betreuten Wohneinheiten nehmen wir keine Jugendlichen, Heranwachsenden und jungen Erwachsenen mit einer Suchmittelabhängigkeit, akuten psychiatrischen Erkrankungen oder akuter Selbstmordgefahr auf. Sollten sich während der Betreuung derartige Anzeichen entwickeln, betreuen wir unsere Jugendlichen, Heranwachsenden und jungen Erwachsenen so lange, bis ärztliche Hilfe notwendig wird. Sollten sich während der Betreuung derartige Anzeichen entwickeln, vermitteln wir an geeignete Hilfen.

Unsere Leistungen

  • Wir begleiten junge Menschen in den unterschiedlichsten Lebenslagen, motivieren sie zu Eigenverantwortung und zu einer selbstständigen Lebensführung bis hin zur Selbstständigkeit
  • Unsere Maßnahmen orientieren sich stark am individuellen Entwicklungsstand und den jeweiligen Ressourcen
  • Wir bieten integrierende, strukturierende und stabilisierende Hilfen an
  • Wir unterstützen die Jugendlichen, Heranwachsenden und jungen Erwachsenen bei Perspektivenentwicklung im Bereich Lebensplanung und Karriere (Schule/Ausbildung/Job)
  • Wir leiten zu einer eigenständigen Lebensführung und Alltagsbewältigung an
  • Wir etablieren einen stabilen Tages- und Nachtrhythmus und strukturieren den Alltag (Mahlzeiten, Hygiene, Arbeits-, Frei- und Ruhezeiten)
  • Wir halten – wenn nötig – Kontakt mit Lehrer*innen, Ausbilder*innen und Vorgesetzten
  • Wir unterstützen bei der eigenverantwortlichen Erledigung aller notwendigen Aufgaben (Ämter etc.)
  • Koeduaktives (gemischt geschlechtliches) Lernen durch Gruppen- und Freizeitangebote, regelmäßige WG-Treffen und dem Austausch untereinander
  • In unseren Wohneinheiten gehen wir gezielt auf die geschlechtsspezifischen Unterschiede ein, um die weibliche/männliche/diverse Identität zu stärken, ein adäquates Rollenverhalten zu etablieren und Autoaggressionen, Aggressions- und Gewaltproblematiken sowohl zu thematisieren als auch daran spezifisch zu arbeiten
  • Bei Krisenintervention reagieren wir mit einer hohen Präsenz unserer Pädagog*innen. Ein enger, kontinuierlicher Austausch mit externen Einrichtungen und Ansprechpartner*innen sichert dabei die Qualität unserer Arbeit
  • Zusätzlich ist auf Wunsch und bei Bedarf Familienarbeit möglich

Grundlagen und Rahmen

Rechtsbasis

Hilfe nach KJHG/SGB §§ 13.3, 27, 41 i.V.m §§ 34, 35a SGB VIII

Betreuungsform

Sozialpädagogisch Betreutes Wohnen (SBW) und Intensive Sozialpädagogische Einzelbetreuung (ISE) in Einzelappartements oder geschlechtshomogenen 2er Wohngemeinschaften.

Plätze

Insgesamt stehen 32 Plätze nach §§ 34, 35a und 8 Plätze nach §13 Abs. 3 zur Verfügung

Team

Unser Team besteht ausschließlich aus pädagogischen Fachkräften in Festanstellung. Unsere Sozialpädagog*innen und Pädagog*innen verfügen meist über Zusatzqualifikationen wie Systemische Familientherapie. Wir halten uns an eine regelmäßige Supervision und Fallarbeit.

Methoden

  • Einzelfallhilfe
  • Pädagogische Gruppenarbeit und Erlebnispädagogik
  • Eltern- und Familienarbeit (Familiengespräche, Systemische Familientherapie)
  • Geschlechtsspezifisches Arbeiten